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Diskussionsrunde „Tunesien, 10 Jahre nach der Jasminrevolution. Wie geht es weiter?“

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Diskussionsrunde „Tunesien, 10 Jahre nach der Jasminrevolution. Wie geht es weiter?“

Juni 10, 2021 @ 6:30 pm - 8:00 pm

Diskussionsrunde „Tunesien, 10 Jahre nach der Jasminrevolution. Wie geht es weiter?“

Donnerstag, 10. Juni 2021 um 18:30 Uhr

Location: Zoom

Nach über 23 Jahren Diktatur und wiederholten regionalen Unruhen begannen Ende 2010/Anfang 2011 in ganz Tunesien massenhafte Proteste gegen soziale Ungerechtigkeit und politische Repression. Diese führten binnen zwei Wochen zum Sturz des Regimes, sowie zur Flucht des Staatschefs Ben Ali ins saudische Exil. Unmittelbarer Auslöser der Massenproteste war der tragische Tod des Straßenhändlers Mohamed Bouazizi in der tunesischen Provinzstadt Sidi Bouzid:  Er hatte sich vor aller Augen am helllichten Tag selbst angezündet, mutmaßlich aus Zorn über polizeiliche Willkür und Korruption.

Mit dem Sturz des Systems Ben Ali verbanden die meisten Tunesierinnen und Tunesier große Hoffnungen, auf ein besseres Leben, auf Gerechtigkeit, Würde und Wohlstand. Doch wo steht Tunesien heute? Welche Ziele wurden erreicht? Was ist gut gelaufen, was schlecht? Wie sehen die Prognosen für die Zukunft des Landes aus?

Über diese und viele andere Fragen möchten wir mit ausgesuchten Gästen aus Tunesien und aus Deutschland diskutieren.

Hiba Majdoub war zum Zeitpunkt der Revolution 19 Jahre alt. Sie lebt immer noch in Tunesien und engagiert sich seit 2011 für die Demokratisierung der Gesellschaft.  Oula Tarssim, eine Deutsch-Tunesierin, ging zurück nach Tunesien. Sie arbeitet heute bei der GIZ in Projekten, um das Land wirtschaftlich und sozial zu unterstützen und die Diaspora einzubinden. Paul Scheicher arbeitet in Tunis bei der Heinrich-Böll-Stiftung: Er leitet unter anderem ein von Deutschland gefördertes Projekt, das Jugendliche aus benachteiligten Gebieten Tunesiens in das politische, soziale und wirtschaftliche Leben auf lokaler Ebene einbinden soll.

Moderiert wird die Gesprächsrunde von der Journalistin  Martina Sabra. Sie bereist Tunesien seit den 1990er Jahren als Journalistin und hat unter anderem zu Kultur, Gender, Menschenrechten und Tourismus in Tunesien gearbeitet.

Die Diskussionsrunde wird ca. 60 Minuten dauern und findet in Deutsch statt. Anschließend besteht die Möglichkeit die Fragen des Publikums live zu beantworten.

Damit Sie teilnehmen können, bitten wir Sie sich zu registrieren. Sie erhalten in Kürze den Zoom-Link zum Einwählen.


Martina Sabra, aus Münster; Studium der Romanistik, Judaistik, Islamwissenschaft (Arabisch); Hörfunkvolontariat bei der Deutschen Welle; seit 1994 freie Journalistin mit Schwerpunkt Nahost/Nordafrika sowie Gender und Demokratisierung; zahlreiche Arbeits- und Studienaufenthalte in der Region.

Hiba Majdoub, Projektreferentin bei Interchange und Initiatorin des Girls Club in der tunesischen Stadt Menzel Bourguiba (Partnerstadt von Stuttgart). Hiba hat die tunesische Revolution als 19-Jährige hautnah miterlebt und hat sich kurz danach parallel zu ihrem Studium mit dem Schwerpunkt Europäische Zivilisation, ehrenamtlich in Menzel Bourguiba engagiert und viele Projekt – unter anderem zusammen mit dem Stuttgarter Stadtjugendring – ins Leben gerufen.
Oula Tarssim, in Deutschland geboren und aufgewachsen, absolvierte an der Hochschule Niederrhein den Masterstudiengang Information und Organisationsmanagementmit Spezialisierung in Ethnic Marketing. Sie begann Ihre Karriere in Positionen als Marketing & Management Beraterin in Deutschland, und zog dann nach Tunesien, um bei der deutschen Industrie- und Handelskammer (AHK) als Expertin im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der deutschen Organisation GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) zu arbeiten. Danach wechselt sie zur GIZ, wo sie für verschiedene Projekte mit den Themen Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen und Mobilisierung der Diaspora zuständig.
Paul Scheicher,  leitet als Programmkoordinator bei der Heinrich Böll Stiftung in Tunesien ein vom Auswärtigen Amt gefördertes Projekt, das Jugendliche aus benachteiligten Gebieten Tunesiens in das politische, soziale und wirtschaftliche Leben auf lokaler Ebene einbinden soll. Zuvor arbeitete Paul in einem Flüchtlingszentrum des Roten Kreuzes in Wien. Paul hat einen Master in Violence, Conflict and Development Studies von der SOAS University of London und zwei Bachelor Abschlüsse in Politikwissenschaften und Arabistik/Islamwissenschaften von der Universität Wien.


 

 

Details

Datum:
Juni 10, 2021
Zeit:
6:30 pm - 8:00 pm